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By Manfred G. Schmidt

Das vorliegende Buch ist eine Einführung in ältere und modeme Theorien der Demokratie. Es schlägt einen Bogen von der demokra­ tiekritischen Staatsformenlehre von Aristoteles über die Schriften von Montesquieu, Jean-Jacques Rousseau, Alexis de Tocqueville, Karl Marx, Max Weber, Joseph Schumpeter, Anthony Downs und anderen Theoretikern bis hin zur vordersten entrance der historisch und interna­ tional vergleichenden Demokratieforschung. Zu den Demokratietheo­ rien gehören normative - Soll-Zustände abwägende - Lehren und empirische oder "realistische" Theorien, die hauptsächlich der exakten Beschreibung und Erklärung dienen. Beide kommen in diesem Buch zur Sprache. Insoweit folgt es gebräuchlichen Einführungen zur De­ mokratietheorie. Allerdings will die vorliegende Schrift mehr. Sie dient auch der Unterrichtung über den neuesten Stand des Zweiges der Politikwis­ senschaft, der sich mit dem Vergleich von Demokratien beschäftigt. Er wird im folgenden abkürzend als Vergleichende Demokratiefor­ schung bezeichnet. Hiermit informiert dieses Buch über einen beson­ ders wichtigen Zweig der Demokratietheorie, der von vielen Theoreti­ kern und den meisten Verfassern von Einführungen zur Demokratie vernachlässigt wird. Die Vergleichende Demokratieforschung widmet sich hauptsächlich den Gemeinsamkeiten und Unterschieden ver­ schiedener Demokratietypen und deren jeweiligen Stärken und Schwächen. Auch erörtert sie die Funktionsvoraussetzungen der De­ mokratie und die Bedingungen ihres Zusammenbruchs. Ferner erkun­ det sie die Wege, die vom autoritären Staat zur Demokratie führen und die Hindernisse, die dabei zu überwinden sind. Überdies beschäf­ tigt sich die Vergleichende Demokratieforschung mit der möglichst exakten Erfassung des Unterschieds von Demokratie und nichtdemo­ kratischer Staatsverfassung.

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Sie ist fehlerhaft und instabil. Zudem öffnet sie gar das Tor zu noch fehlerhafteren Staatsformen. Ihr entspricht ein beklagenswerter Menschentypus, der die Norm des tugendhaften Lebens ebenfalls weit verfehlt. Schlimmer noch: Dieser Typ findet sich in der Menge wieder, die in der Volksversammlung verbindliche Entscheidungen für das gesamte Gemeinwesen trifft, 43 womöglich noch aufgehetzt von nicht weniger halt- und verantwortungslosen Demagogen. Noch besser verständlich wird die kritische Distanz der Aristotelischen Staatsformenlehre zur Demokratie, wenn auch die politischen Institutionen der athenischen Volksherrschaft berücksichtigt werden.

Naiv bewundert hat sie mancher, so Jean-Jacques Rousseau, der seine Leser mit folgenden Worten belehrte: "Bei den Griechen erledigte das Volk alle seine Obliegenheiten selbst; es war ununterbrochen auf dem Marktplatz versammelt. Es wohnte in einem milden Klima, war überhaupt nicht habgierig, die Arbeit taten seine Sklaven, seine große Angelegenheit war seine Freiheit" (Rousseau, Gesellschaftsvertrag, IH. Buch, 15. ). Ernüchternd ist demgegenüber die Bilanz, die Moses I. Finley in Das politische Leben in der antiken Welt zog.

3. In der dritten, schon stärkeren Demokratieform sind alle Bürger ,,regimentsfähig" (Höffe 1996: 260). Doch herrscht hier wie in den beiden zuvor erwähnten Gemeinwesen das Gesetz und nicht die jeweilige Stimmenmehrheit. 4. Die Vollteilnahme aller Mitglieder des Demos ist erst in der vierten Demokratieform möglich. Dies ist die "äußerste" oder "extreme Demokratie", zugleich die historisch jüngste und die Staatsverfassung, die Aristoteles aus eigener Anschauung in Athen kennt (Hansen 1991: 16). Politisch-ökonomisch basiert die extreme Demokratie auf politischer Gleichheit aller Bürger und auf besoldeter politischer Betätigung.

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