By Dagmar Hoffmann, Lothar Mikos
Immer wieder wird von Jugend- und Mediensoziologen betont, wie bedeutsam Medien im Jugendalter sind und dass sie gar mit den traditionellen Sozialisationsinstanzen konkurrieren und zunehmend an Sozialisationsmacht gewinnen. Aber dennoch überzeugen die Ergebnisse vieler qualitativer und quantitativer Rezeptionsstudien im Sinne einer soziologischen Sozialisationstheorie nicht. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass es an einem zeitgemäßen komplexen Theoriemodell fehlt, das umfassend alle Indikatoren und Parameter berücksichtigt, die in der scenario der Medienaneignung und -verarbeitung eine Rolle spielen. Seit den 1980er Jahren wird immer wieder auf den diffusen Verweisungszusammenhang von Individuum, Gesellschaft und Medien hingewiesen, doch eigentliche Wirkmechanismen und dauerhafte Relevanzrahmen vor dem Hintergrund der Sozialisation des Individuums bleiben sowohl theoretisch als auch empirisch weitgehend ungeklärt. Die Autoren dieses Bandes verknüpfen das Potenzial vorhandener soziologischer Medien- und Sozialisationstheorien und nutzen es im Kontext gegenwärtiger Medienentwicklungen für einen modernen Ansatz einer Mediensozialisationstheorie. Vorgestellt und diskutiert werden Ideen, neue Theoriemodelle und Untersuchungen.
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Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer booklet documents mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen.
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Ohne in deterministische Positionen zurückzufallen scheint es mir notwendig, den sozialisatorischen Einfluss von Medienangeboten auf Denk- und Verhaltensweisen von Menschen nicht zu unterschätzen und auch danach zu fragen, was für inhaltliche und ästhetische (Struktur-)Muster Medien anbieten und wie diese Strukturmuster konkret in den Prozess der Mediensozialisation einfließen. ). ). Der Autonomie des Zuschauers seien durch solche nivellierende Formen des mainstreaming deutliche Grenzen gesetzt (siehe auch Gerbner/Gross 1976).
Fritzsche, Bettina (2003): Pop-Fans. Studie einer Mädchenkultur. Opladen. ) 1999: Selbstsozialisation, Kinderkultur und Mediennutzung. Opladen. Gauntlett, David (2002): Media, Gender and Identity. An Introduction. London/New York. Gensicke, Thomas (2003): Individualität und Sicherheit in neuer Synthese? Wertorientierungen und gesellschaftliche Aktivität. In: K. Hurrelmann/M. ), Jugend 2002. 14. Shell Jugendstudie. , S. 139-212. Geulen, Dieter (2004): Ungelöste Probleme im sozialisationstheoretischen Diskurs.
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